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Nosokomiale Infektionen (NI) sind Infektionen, die während oder nach einem Aufenthalt oder einer Behandlung in einem Krankenhaus, Heim oder in einer vergleichbaren Einrichtung des Gesundheitssystems, nach mindestens 3 Tagen auftreten.

Die häufigsten Erreger nosokomialer Infektionen werden unter dem Sammelbegriff ESKAPE-Pathogene 1)Rice LB. Federal funding for the study of antimicrobial resistance in nosocomial pathogens: no ESKAPE, J Infect Dis, 2009, vol. 197 (pg. 1079-81) geführt. Das Wort ist ein weltweites Akronym für folgende Haupterreger: Enterococcus faecum, Staphylococcus aureus, Klebsiella pneumonias, Acinobacter baumannii, Pseudomonas aeruginosa und Enterobacter.
Der vermehrte Einsatz von Breitspektrum-Antibiotika steht mit der Zunahme multiresistenter Erreger in direkter Verbindung. Einen deutlichen Schub an multiresistenten Erregern wurde Ende des 20. Jahrhunderts beobachtet. Aus diesem Grund erweist sich die Behandlung von NI zunehmend als kompliziert.

Wie ernst ist die Gefahr, die von nosokomialen Infektionen ausgeht?

„Now, more than ever, it is essential to create a robust and sustainable antibacterial research and development infrastructure—one that can respond to current antibacterial resistance now and anticipate evolving resistance. This challenge requires that industry, academia, the National Institutes of Health, the Food and Drug Administration, the Centers for Disease Control and Prevention, the US Department of Defense, and the new Biomedical Advanced Research and Development Authority at the Department of Health and Human Services work productively together.“
Clinical Infectious Diseases, Volume 48 2)Clinical Infectious Diseases, Volume 48, Issue 1, 1 January 2009, Pages 1–12,Link

Auf Deutsch:

„Mehr denn je ist es wichtig, eine robuste und nachhaltige antibakterielle Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur zu schaffen, die auf die derzeitige antibakterielle Resistenz reagieren und einer sich entwickelnden Resistenz vorbeugen kann. Diese Herausforderung erfordert, dass Industrie, Wissenschaft, die National Institutes of Health, die Food and Drug Administration, die Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten, das US-Verteidigungsministerium und die neue Behörde für fortgeschrittene biomedizinische Forschung und Entwicklung des Ministeriums für Gesundheit und soziale Dienste produktiv zusammen arbeiten.“

Aus einer Studie publiziert im Jahr 2009 geht hervor, dass es von primärer und nationaler Wichtigkeit ist, eine nachhaltige Lösung für nosokomiale Infektionen zu finden.
Die folgende Statistik zeigt Häufigkeit und Inzidenz von nosokomialen Infektionen und deren Haupterregern.

Vorkommen von nosokomialen Infektionen in Deutschland: mit welcher Wahrscheinlichkeit werde ich erkranken bzw. sterben?


Grafik 1 zeigt das Vorkommen neuer nosokomialer Infektionen und korrelierter Todesfälle bei stationären Aufnahmen im Jahr 2015 in Deutschland. Nach Angaben der deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene u. V. (DGKH) werden jährlich 19 Mio. Patienten stationär aufgenommen. Davon erkranken im Laufe des Aufenthalts ca. 1 Mio. Von diesen sterben im selben Jahr 30.000 Patienten.
Im Umkehrschluss heißt dies, dass jeder 19. Patient erkranken wird und von diesen erkrankten Patienten jeder 33. stirbt.

Werden Sie bei Ihrem nächsten Aufenthalt im Krankenhaus der 19. Patient sein?


Grafik 2 zeigt die Verteilung der primären nosokomialen Infektionen bei stationären Patienten bereichsübergreifend im Jahr 2016 in Deutschland 3)Link
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Daten einen Mittelwert darstellen. Sie können bereichsspezifisch stark abweichen.

An erster Stelle stehen die Atemwegsinfektionen (Pneumonie), die meistens während oder nach einer invasiven, maschinellen Beatmung auftreten. „Hochrechnungen gehen von 60.000 Pneumonien aus, die sich jährlich in Deutschland während eines Krankenhausaufenthaltes entwickeln.“ BVMed e. V. 4)Link

Pneumonien auf Intensivstationen betragen über 50% aller dort festgestelleten nosokomialen Infektionen.

CDI steht für C. difficile Infektionen. Eine Infektion, die von einem Bakterium verursacht wird und zu starken, unter Umständen tödlich endenden Durchfallerkrankungen führt.


Grafik 3 stellt Verteilung der häufigsten bakteriellen Erreger in Krankenhäusern in Deutschland dar.
Dieser Grafik liegen die Ergebnisse einer Untersuchung zum Abschlussberichts des nationalen Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen zugrunde. Im Jahr 2015 wurden 218 Krankenhäuser und 64.412 Patienten in die Datenauswertung und -analyse eingeschlossen. 5)Link

Während es bei der Art der Infektionen wenige Unterschiede in Daten und Statistik gibt, unterscheiden sich die Daten bezüglich der Erreger doch sehr stark.
Laut einer Studie vom RKI im Jahre 2014 machten Viren 85% der rund 1.200 nosokomialen Ausbrüche aus. Etwa 15% der nosokomialen Ausbrüche wurden durch bakterielle Erreger hervorgerufen.
Noroviren machen 75% der viralen Ausbrüche aus. 6)Link
Eine dritte Quelle erklärt, dass fast 96% der Infektionen bakteriellen Ursprungs seien. 7)Link


RisikoWahrscheinlichkeit/JahrTote/Jahr
Herzkrankheit1:405197.531
Zigarettenrauch1:500160.000
nosokomiale Inf., stationär (bezogen auf Patienten)1:600
Krebs1:91087.912
Verletzung durch Unfall oder Gewalt1: 2.20036.364
nosokomiale Inf., stationär (bezogen auf Gesamtbevölkerung)1: 2.70029.630
Unfälle aller Art1: 4.00020.000
Autounfall1: 5.00016.000
Verbrechen1: 11.5006.957
Flugzeugunfall1: 245.000327
Blitzschlag1: 1.000.00080
Hundeattacke1: 70.000.0001
Tab. 1 Art des Risikos, Wahrscheinlichkeit des Eintreffens und Anzahl der betroffenen Menschen pro Jahr in Deutschland. Angenommene Populationsgröße: 80 Mio. 8)Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. Link

Tabelle 1 listet die gängigsten Risiken mit den meisten Toten in Deutschland auf. Die Daten ergeben sich aus verschiedenen Quellen. Urheber ist die DGKH 9)Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. Link.

Die Wahrscheinlichkeit der nosokomialen Infektionen, sowohl bezogen auf Patienten als auch auf die gesamte deutsche Bevölkerung, leitet sich von einer geringeren Schätzung als in Grafik 1 ab. Diesbezüglich ist zu beachten, dass nosokomiale Krankheiten nicht immer meldepflichtig sind bzw. nicht als solche erkannt werden oder der Patient rasch stirbt. Dadurch sind die empirisch ermittelten Zahlen immer niedriger als die später veröffentlichten. Unis und Vereine sind sich bewusst, dass die schwarzen Zahlen immer höher sind als die bekannten. Aus diesem Grund entstehen starke Abweichungen, auch abhängig von der Quelle.

ESKAPE-Erreger und antibiotika-resistente Bakterien

Für die Zwecke der Tabelle 1 wurden die niedrigsten, verfügbaren Datensätze genommen um die Wichtigkeit der Erkrankungen deutlich zum Ausdruck zu bringen. Wenn die niedrigste anzunehmende Mortalität durch NI schon nur leicht geringer ist als die Mortalität durch Zigarettenrauch, sollten die Verantwortlichen im Gesundheitswesen das Bewusstsein für diese Krankheiten unbedingt entwickeln.
Die Entwicklungen in Punkto Sicherheit und Schutz der Bürger hat sich in den letzten dreißig Jahren stetig verbessert. So ist die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle, der Tode im Straßenverkehr und der Tode durch Krankheiten bei denen eine Impfpflicht besteht, immer weiter gesunken.
Leider kann man dies bei nosokomialen Infektionen nicht behaupten. Zu beachten ist allerdings auch, dass deren Entwicklung erst seit den 2000-Jahren wirklich beobachtet und erforscht wurde.
ESKAPE Pathogene wie auch alle anderen Arten von Antibiotika-resistenten Bakterien werden in Zukunft eine immer größere Problematik darstellen, da heute noch gerne Breitspektrum-Antibiotika und Desinfektionsmittel zu oft verwendet werden.

Wir sehen zwei nachhaltige Lösungen:

  • begrenzter und ausgewählter Einsatz von Antibiotika
  • innovative Art der Desinfektion und der Reinigung von Räumlichkeiten

Unsere Empfehlung gegen nosokomiale Infektionen

Wir empfehlen eine regelmäßige Oberflächen- und Luftdesinfektion ohne Chemikalien und umweltschonend mit den Geräten von AIRsteril®.
Die Wirksamkeit beruht auf der Zusammenarbeit zweiwelliger UV-Strahlung und photokatalytischer Oxidation. Zusätzlich wird Ozon produziert, welches sich auch als potentes Desinfektionsmittel erwiesen hat.
Unser stärkstes Gerät MP100 wird in Krankenwagen, in OP-Sälen und Laboren zur Dekontamination von Luft und Oberflächen schon jahrelang erfolgreich angewendet. Dieses Gerät ist für den Kurzzeitbetrieb in nicht genutzten Räumen gedacht.

Für den konstanten Betrieb in genutzten Räume bietet AIRsteril® eine breite Palette an Geräten für alle möglichen Räumlichkeiten an. Besonders wichtig ist die Verträglichkeit für Asthmatiker und die Reinheit der Luft.
Während der Benutzung dürfen Patienten und Personal im Raum bleiben, da die Geräte absolut sicher sind. Diese können sich als gute Lösung erweisen wenn man eine Quarantäne und deren Nachteile umgehen möchte.

Informationen zur Sicherheit und wissenschaftliche Studien zur geprüften Wirksamkeit können hier nachgelesen werden.

Eine einmalige, nicht besonders hohe Investition führt dazu, dass die laufenden Kosten gesenkt werden und die Attraktivität der Einrichtung gesteigert wird. AIRsteril®-Geräte brauchen keinen Filter und keine professionelle Reinigung, da Mikroorganismen und organische Partikel effektiv beseitigt werden.

Selbstverständlich bieten wir auch eine persönliche Beratung an.

beratung@airsteril.shop

Quellenverzeichnis:

Quellenverzeichnis:
1 Rice LB. Federal funding for the study of antimicrobial resistance in nosocomial pathogens: no ESKAPE, J Infect Dis, 2009, vol. 197 (pg. 1079-81)
2 Clinical Infectious Diseases, Volume 48, Issue 1, 1 January 2009, Pages 1–12,Link
3, 5 Link
4 Link
6 Link
7 Link
8, 9 Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. Link